Referenz

Lampertheim-Neuschloß Grundwasser-sanierungsanlage

Auftraggeber
HIM GmbH, Biebesheim, Deutschland
Projekt
Planung, Bau und Betrieb
Bau der Anlage
2002 – 2003
Ansetz- und Dosierstation
2019 bis 2020
Betrieb
seit 2003

Erweiterung der Grundwassersanierungsanlage Lampertheim-Neuschloß sowie Neubau einer Ansetz- und Dosierstation für die Umsetzung eines neuen Verfahrens zur Arsenentfernung

Die PWT Wasser- und Abwassertechnik GmbH betreibt für die HIM GmbH, Bereich Altlastensanierung (ASG), die Grundwassersanierungsanlage (GWSA) Lampertheim-Neuschloß, das auf der Landkarte ungefähr 20 km nordwestlich von Heidelberg zu finden ist.

In Neuschloß wurde bis Ende der 1920er Jahre eine chemische Fabrik betrieben. Die Altlasten dieser Fabrik, insbesondere Arsen, aber auch AOX, verschiedene Schwermetalle sowie Dioxine und Furane, wirken noch heute nach.

Neben einer großen Bodensanierung zwischen den Jahren 2000 und 2015 wird seit 2003 eine Grundwassersanierungsanlage zur Arsenentfernung betrieben. Die Anlage wurde damals bereits durch die PWT Wasser- und Abwassertechnik gebaut und wird seither von dieser betrieben.

Im Abstrom der Arsenfahne befindet sich das Wasserwerk Bürstädter Wald, daher hat die Entfernung des Arsens eine sehr hohe Bedeutung auch für die Wasserversorgung. Aufgrund der schweren Mobilisierbarkeit des Arsens im Untergrund konnten jedoch durch den Grundwasserstrom jährlich nur rund 50 kg Arsen gelöst und durch die GWSA aus dem Boden entfernt werden. Im Schadenszentrum befinden sich immer noch mehrere Tonnen Arsen. Unter dieser Voraussetzung hätte man die Sanierung auch in den nächsten 100 Jahren nicht abschließen können.

Neues Verfahren zur Arsenentfernung weltweit zum ersten mal angewendet.

In einem weltweit erstmalig angewandten Verfahren, welches durch Forscher der Universität Heidelberg entwickelt und durch das Ingenieurbüro CDM Smith Consult GmbH begleitet wird, wird nun das Arsen mittels einer Phosphatlösung im Boden gelöst und mobilisiert. Nach Versuchen im Labor und im Feld wurde von der HIM entschieden, das neue Verfahren zur Arsenentfernung großtechnisch anzuwenden. Ziel ist es, die Sanierung binnen 10 Jahren abzuschließen.

Sowohl die hierfür notwendige Errichtung der Ansetz- und Dosierstation sowie die Erweiterung der Grundwassersanierungsanlage wurden durch die PWT vorgenommen. Bei den bisherigen Arsenkonzentrationen im Bereich von ca. 0,2 – 0,3 mg/l bei 30 m³/h war das Aufbereitungsverfahren mit einer zweistufigen Eisensedimentation, gefolgt von zwei Kies- und zwei Aktivkohlefiltern vollkommen ausreichend.

Für die zukünftig aus dem Schadenszentrum erwarteten Arsenkon­zentrationen von im Mittel 2,5 mg/l und in der Spitze 5 mg/l sowie Phosphatkonzentrationen im Bereich von 100 mg/l wurde die Anlage um eine zweistraßige Phosphatvorfällung mittels Kalkmilch erweitert. Aufgrund der erheblich größeren Schlammmenge wurde darüber hinaus die Schlammentwässerung von einer Kammerfilterpresse auf einen Vakuumbandfilter umgestellt. Die Reinigungszielwerte für das Reinwasser von 10 µg/l Arsen, 25 µg/l AOX und 2 mg/l Arsen bleiben hierbei unverändert.

Filtration
Elektro-, Mess-­, Steuerungs- und Regelungstechnik
Mechanische Schlammbehandlung
Fällung, Flockung, Sedimentation

Modell Grundwassersanierungsanlage Lampertheim-Neuschloß

Vorteile

  • erheblich verkürzter Zeitraum für die Arsenentfernung aus dem Boden

Technische Eckdaten

Reinigungszielwerte
10 µg/l
Arsen
25 µg/l
AOX
2 mg/l
Phosphor gesamt
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